(Blogmensgo, schwuler Blog vom 10. Mai 2014) Die marokkanische Vereinigung Aswat hat am 4. Mai 2014 eine Kampagne namens „Die Liebe ist kein Verbrechen“ (L’amour n’est pas un crime) gegen Homophobie gestartet. Mehrere bekannte Persönlichkeiten jeglicher sexueller Orientierung haben die Kampagne weiterverbreitet und rufen zur Legalisierung der Homosexualität in Marokko auf.
hashtags : #الحب_ليس_جريمة und Love_Is_Not_A_Crime
Nachstehend das von Aswat verbreitete Video, abwechselnd auf Arabisch und Französisch gesprochen:
Aswat hat den 17. Mai, den internationalen Tag gegen Homophobie, nicht abgewartet, um sich zum Wortführer (aswat bedeutet Stimme, Wort auf Arabisch) der LGBT-Gemeinde und ihrer Freunde zu machen, die die Abschaffung des Artikels 489 des marokkanischen Strafgesetzbuches zu fordern. Er bestraft jegliche sexuelle Handlung zwischen zwei Personen desselben Geschlechts mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe.
Der Journalist Salaheddine Al Mizi sowie die Schriftsteller Ahmed Assid und Abdellah Baïda sind unter den sechs marokkanischen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich in dem Video gegen Homophobie aussprechen.
Abdellah Baïda führt einige Argumente gegen Homophobie an:
Die Homophobie in der Gesellschaft ist eine Art sozialer Scheinheiligkeit: Man muss etwas verstecken, was einfach da ist, und es in unserer Gesellschaft schon immer da war. Es wird toleriert, aber man darf es nicht benennen, man darf es nicht anerkennen, obwohl es einfach existiert. […] Die Emanzipation der Gesellschaft kann sich nur vollziehen, wenn es Unterschiede gibt.“
Die Vereinigung Aswat (die in keinerlei Verbindung zur gleichnamigen Vereinigung palästinensischer homosexueller Frauen steht) ist der verlängerte Arm des LGBT-Magazins Aswat, einer 2012 gegründeten Arabisch-sprachigen Zeitschrift, die im pdf-Format angeboten wird.
Wolfgang / MensGo
(Nach E-llico.com vom 6. Mai und Al Huffington Post Maghreb vom 7. Mai 2014)