(Blogmensgo, schwuler Blog in Trauer, 9. Januar 2015) Schüsse und Mord – aber trotz allem sind die Freiheit des Schreibens, des Zeichnens und der Gedanken sowie der Kampf gegen den Fanatismus standhaft geblieben.

„Wenn du nett zu mir bist…
… dann nehme ich dich mit auf die Anti-Schwulen-Demo“.
Auch wenn es nach dieser Tragödie auch heute noch schwer fällt: Man muss schreiben – schreiben, um den Opfern des furchtbaren Attentats von Paris die gebührende Ehre zu erweisen.
Unter den ermordeten Redakteuren und Karikaturisten war auch Cabu, vielleicht der größte französische Karikaturist unserer Zeit. Für die deutschsprachigen Leser unseres Blogs stehen hier zwei seiner Werke beispielhaft für seine Arbeit – dem Humor, der Karikatur und der politischen und gesellschaftlichen Satire.

„Nein zur Homo-Ehe“
„Wir stehen für die Zukunft der Familie“
Einer seiner Schwerpunkte, neben religiösem Fanatismus, war auch das Thema Homophobie – ein immer wiederkehrendes Element seines künstlerischen Schaffens.
Zusammen mit seinen Kollegen Walinski, Tignous, Charb, Honoré, Bernard Maris und all den anderen starb auch Cabu durch die Schüsse des Attentats vom 7. Januar 2015.
Aber alles Lamentieren hilft nichts. Vielleicht müssen wir auch ihren Tod mit etwas (schwarzem) Humor sehen.
Unser Nachbar Frankreich trauert um große Künstler – Gesellschafskritiker, die sich mit spitzer Feder und Farbstift immer wieder kritisch mit aktuellen Geschehnissen auseinandergesetzt haben. Am Mittwoch, 7. Januar 2015 um 11:30 Uhr wurde das Leben dieser Mitarbeiter des Magazins Charlie Hebdo durch 60 Kugeln jäh beendet.
Waren ihre Federn zu spitz, ihre Farbstifte zu bunt für die reaktionären und islamistischen Kräfte in Frankreich?
Wer wird nach ihnen den Politikern, religiösen Fanatikern, schwulenfeindlichen Populisten und sonstigen Auswüchsen der Gesellschaft den so bitter notwendigen Spiegel vorhalten?
Wolfgang / MensGo