(Blogmensgo, schwuler Blog vom 18. September 2015) Der argentinische Gesundheitsminister lässt seit dem 16. September 2015 Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle wieder zur Blutspende zu. Damit ist der 2006 eingeführte Fragebogen, der LGBTI-Personen ausschloss, offiziell abgeschafft.

Dieses Poster ist jetzt Vergangenheit. © CHA
Die homosexuelle Gemeinde Argentiniens (CHA = Comunidad Homosexual Argentina) hat diese seit langem geforderte Entscheidung von Minister Gollan begrüßt. Die Bekanntgabe erfolgte in Anwesenheit von CHA und anderer LGBT-Organisationen, unter anderem auch 100% Diversidad y Derechos (100 % Vielfalt und Rechte).
Der Gesundheitsminister hat hiermit die systematische Stigmatisierung von LGBT-Personen im Hinblick auf Blutspenden beendet. Die Behörden wollen von nun an auf Information und Sensibilisierung setzen.
Es geht also von nun an nicht mehr um sexuelle Orientierung, sondern um riskantes Verhalten, und man schaut nicht mehr nur auf HIV, sondern auf alle Arten sexuell übertragbarer Krankheiten (STD = sexually transmitted diseases). Man verschiebt den Fokus also von „Risikogruppen“ auf die Idee des „risikoreichen Verhaltens“.
Mit der Erlaubnis von Blutspenden für LGBT-Personen stellt sich Argentinien in eine Reihe mit anderen lateinamerikanischen Ländern wie Chile, Kuba, Mexiko, Nicaragua und Peru.
Andere Länder der Region verweigern Schwulen noch immer die Blutspende, insbesondere Brasilien, Costa Rica, Salvador und Venezuela.
Wolfgang / MensGo
(Nach aktueller Tagespresse vom 16. September 2015, darunter Le Figaro)