(Blogmensgo, schwuler Blog vom 10. Dezember 2016) Am 5. Dezember 2016 hat das maltesische Parlament zwei Gesetze zugunsten der LGBT-Gemeinschaft beschlossen. Das erste Gesetz verbietet jegliche Behandlung oder Bekämpfung von Homosexualität, und das zweite ändert ein bereits bestehendes Gesetz zur sexuellen Identität und verbietet es unter anderem, sexuelle Orientierung oder Gender-Identität als krankhaft zu betrachten. Nach der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft im Jahr 2014 wird Malta so zum ersten Land in Europa, das homophobe Scheinheiligkeit offiziell bekämpft.

Malta stärkt den sozialen Dialog. 🙂 © socialdialogue-gov-mt
Homosexualität und Gender-Identität: Alles ist normal
Die maltesischen Abgeordneten haben das erste dieser beiden Gesetze, das seit Dezember 2015 vorbereitet wird, einstimmig angenommen. Es besagt, dass „keine sexuelle Orientierung, keine geschlechtliche Identität und kein Ausdruck geschlechtlicher Zugehörigkeit als Störung, Krankheit oder anderer Mangel betrachtet wird“.
Folglich entspricht jeglicher Versuch, auf betroffene Menschen Einfluss zu nehmen, einer Straftat.
Strafrechtliche Verfolgung medizinischer Homophobie
Ärzten und anderen Personen, die sexuelle Umerziehungen durchführen, Homosexualität bekämpfen und ähnliches, drohen Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr und Geldstrafen bis zu 10.000 Dollar.
Das Mindestalter für die Beantragung einer Geschlechtsanpassung wurde nun auf 16 Jahre (früher 18) festgelegt.

Geschlechtsneutrale Toiletten in den öffentlichen Gebäuden von Malta. © socialdialogue-gov-mt
Eine neue Art von Toiletten
Interessant ist auch, dass ausländische Inhaftierte nun das Recht haben, in Haftanstalten untergebracht zu werden, die dem von ihnen geäußerten Geschlecht entsprechen, sofern sie dazu eine eidesstattliche Erklärung abgeben.
Das Ministerium für den gesellschaftlichen Dialog hat außerdem mitgeteilt, dass die öffentlichen Toiletten in den Regierungsgebäuden von Malta seit September 2016 zu 47 % geschlechtsneutral (also gemischt) sind, um so Menschen entgegenzukommen, die nicht eindeutig auf ein Geschlecht festgelegt sind.
Wolfgang / MensGo
Hauptquelle: Maltesisches Ministerium für den sozialen Dialog, Mitteilung vom 5. Dezember 2016
Erstquelle: Lci.fr, 7. Dezember 2016.