(Blogmensgo, schwuler Blog vom 10. März 2017) Ein Angebot für transsexuelle Schüler: Die St Paul’s Girls’ School in London ist ein Gymnasium für Mädchen, lässt aber auch transsexuelle Schüler zu.
Die St Paul’s Girls’ School ist ein reines Mädchengymnasium, das aber auch transsexuellen Schülerinnen offensteht. Ab einem Alter von 16 Jahren dürfen Schülerinnen, die das wünschen, sich kleiden wie Jungs und sogar einen männlichen Vornamen wählen, mit dem sie gerne angesprochen werden. Für die Aufnahme in die Schule werden jedoch nach wie nur Mädchen berücksichtigt.

In der St Paul’s Girls’ School wird auch gerne Theater gespielt – das Schulgeld ist jedoch sehr hoch. © spgs.org
Auf Initiative der Rektorin, Clarissa Farr, hat die Schule mit dem „Gender-identity Student Protocol“ ein Regelwerk für die sexuelle Identität der Schülerinnen erlassen. Die neue Rektorin Sarah Fletcher wird zweifellos nach ihrem Amtsantritt im September 2017 diesen sehr verständnis- und respektvollen Umgang mit der sexuellen Identität der Jugendlichen weiterführen.
Außerdem setzt sich die St Paul’s Girls’ School auch sehr stark für die Förderung der Gleichbehandlung der Geschlechter in der Arbeitswelt ein.
Die inklusive Schulpolitik wird auch durch das englische Gleichstellungsgesetz von 2010 befördert, das die Diskriminierung Transsexueller in öffentlichen und privaten Einrichtungen verbietet. Natürlich sind komische Blicke, dumme Anspielungen, Diskriminierung oder auch Mobbing damit noch nicht komplett verschwunden. Dennoch scheint die Polemik à la Trump zur Toilettenbenutzung durch Transgender-Personen in England heute nahezu unmöglich.
Wolfgang / MensGo
Hauptquelle: The Economist, 4. März 2017.