(Blogmensgo, schwuler Blog vom 16. Mai 2017) Die dritte Jahresstudie des LGBT-Netzwerks der Boston Consulting Group zu „Jungen LGBT und Berufswelt“ zeigt eine größere Zurückhaltung in Frankreich als in Großbritannien und Deutschland. Entweder sind Berufsanfänger in Frankreich weniger mutig oder aber die Arbeitgeber weniger offen. Auf jeden Fall sehen die Arbeitgeber in Großbritannien Homosexualität viel entspannter.

Erwartungen der Studenten und Berufsanfänger. © bcg.fr
Große Unterschiede zwischen den Ländern
Der Anteil der jungen LGBT-Personen, die sich am Arbeitsplatz vollständig geoutet haben, hängt sehr stark von der Geografie ab: 60 % in Großbritannien, 52 % in Frankreich und nur 41 % in Deutschland.
Andererseits führt Deutschland, wenn es um die positive Bewertung des Outings am Arbeitsplatz geht. 46 % der deutschen LGBT-Berufsanfänger sehen es als einen Vorteil, auch am Arbeitsplatz sie selbst sein zu können, gegenüber nur 40 % in Großbritannien und nur 25 % in Frankreich.
Schlechte Noten für Banken und Versicherungen
Heterosexuelle Berufsanfänger schauen bei der Wahl des Arbeitsplatzes vor allem auf das Prestige der Firmen, wohingegen junge LGBT darauf achten, dass bei den Unternehmen Inklusion und Respekt der Vielfalt gelebt wird und es idealerweise auch ein LGBT-Netzwerk gibt.
Interessant ist, dass in allen drei Ländern Banken und Versicherungen am schlechtesten wegkommen, wenn es um die Offenheit und Akzeptanz der Vielfalt geht.
Methodik der Studie
Die Online-Studie wurde im März und April 2017 in Frankreich, Großbritannien und Irland sowie in Deutschland und Österreich durchgeführt. Befragt wurden 1636 heterosexuelle und LGBT Studenten und Berufsanfänger.
Wolfgang / MensGo
Hauptquelle: Pressemitteilung der Boston Consulting Group, 12. Mai 2017.
Erstquelle: nouvelobs.com, 12. Mai 2017.