(Blogmensgo, schwuler Blog vom 27. November 2018) Am 7. November 2018 nahm die Stadt Canberra acht Ampeln mit Piktogrammen in Betrieb, die ein schwules oder lesbisches Paar darstellen. Mit dieser Initiative wird der erste Jahrestag des australischen Brief-Referendums zur Legalisierung der Homo-Ehe im November 2017 und die Eröffnung des SpringOUT-Festivals in Canberra (3. bis 25. November 2018) gefeiert.

Übergang erlaubt für Schwule und Lesben! 🙂 © act.gov.au
Zur Erinnerung: Das Federal Capital Territory of Canberra hatte mit 74 Prozent für die gleichgeschlechtliche Ehe gestimmt, das höchste Ergebnis in ganz Australien. Laut Volkszählung 2016 hat Canberra auch den höchsten Anteil an gleichgeschlechtlichen Paaren.
Im sehr inklusiven Bezirk Braddon, in den nördlichen Vororten von Canberra, wurden diese dekorativen Fußgängerampeln installiert. Dabei ersetzt ein Piktogramm mit schwulem oder lesbischem Paar beim Wechsel auf Grün das einzelne Männchen von zuvor.
Die Wahl von Braddon ist konsequent, denn in diesem Bezirk fand Canberras Hauptfeier nach dem „Ja“ beim Brief-Referendum statt. Ende 2017 war in Braddon bereits ein Kreisverkehr in den Regenbogenfarben eröffnet worden.

Zum Spring OUT blinkten in Canberra LGBT-Ampeln. © springout.com.au
Die neuen Ampeln haben 5.500 AUD (3.500 EUR) gekostet. Die Gemeinde schließt die Möglichkeit der Amortisation der Fixkosten durch die Wiederverwendung dieser dekorativen Ampeln für andere Gedenk- oder Festprojekte nicht aus. Das örtliche Bürgermeisteramt denkt nun sogar darüber nach, die Initiative nachhaltig zu gestalten, um Braddons integrativen Charakter, die Vielfalt seiner Gemeinschaften und die einzigartige Identität des Ortes hervorzuheben.

Inspiration für Canberra: Idee aus Wien. CC BY-NC-ND 2.0 © John Canning
Die Canberra-Initiative ist jedoch keine Weltneuheit. Wien hatte bereits 2015 „schwule“ Fußgängerampeln installiert, um die Durchführung des Eurovision Song Contest in der österreichischen Hauptstadt im selben Jahr und den Sieg von Conchita Wurst im Vorjahr zu feiern. Ähnliches gab es 2016 in Großbritannien zur Feier des London Gay Pride.
Wolfgang / MensGo